Im Januar 2024 beschloss der Vorstand der Deutschen Liszt-Gesellschaft, das Angebot der langjährigen Mitglieder Dieter und Helga Muck zur unentgeltlichen Übernahme ihrer Liszt-Sammlung anzunehmen.1 Die seit den 60er Jahren vor allem von Ehrenmitglied Dieter Muck zusammengetragene Sammlung umfasst Bücher, aber auch Noten, Schallplatten, CDs, Bildwerke und andere, teils skurrile Lisztiana.
Gabriele M. Fischer, die seit langem in engem Kontakt mit dem Ehepaar Muck stand, wurde mit der Sichtung der Sammlung beauftragt. Noch bevor dies geschehen konnte, trat mit dem Tod von Helga Muck, die nach langer Krankheit am 5. Juni 2024 verstarb, eine Zäsur ein.2
Im Juli 2024 konnte der Bestand durch Gabriele M. Fischer dann aufgenommen werden. Diese erste Bestandsaufnahme diente als Grundlage für die weitere Planung.
Zwei Monate und einen entsprechenden Vorstandsbeschluss später, Mitte September 2024, wurde die Sammlung innerhalb einer Woche in Stadtbergen nochmals gesichtet, verpackt und – unterstützt durch eine großzügige Spende von Frau Fischer – per Spedition von Stadtbergen nach Weimar verbracht.
Während der Sichtung und Verpackung wurden alle Stücke im Beisein und mit Kommentaren von Dieter Muck dokumentiert. Die Bild- und Tonaufzeichnungen sollen als Grundlage für eine spätere ausführliche Katalogisierung, Darstellung und Würdigung der Sammlung in verschiedenen Formaten dienen.
Inzwischen sind die Muckschen Lisztiana in einem Raum des Seitengebäudes der ALTENBURG untergebracht.
Offen ist allerdings, wie es nun mit der Sammlung weitergeht. Nicht nur müssen noch rechtliche Dinge und die Frage geklärt werden, unter welchen Bedingungen die Gesellschaft eine derartige Sammlung und die aus ihr erwachsenden Pflichten tragen kann, sondern auch die Unterbringung ist noch in der Diskussion zwischen den verschiedenen Parteien. Die Deutsche Liszt-Gesellschaft (als Untermieterin), vertreten durch Wolfram Huschke und den Vorstand, haben dazu erste Gespräche mit der Weimarer Wohnstätte (als Eigentümerin) und der HfM FRANZ LISZT Weimar (als Hauptmieterin) mit dem Ziel einer Unterbringung der Sammlung in der Weimarer ALTENBURG geführt. Ob und wie dies gelingt, muss sich zeigen. Der Vorstand hat jedoch in mehreren Sitzungen seinen Willen bekräftigt, tragbare und tragfähige Lösungen herbeizuführen.
1 Siehe dazu den Beitrag »Liszt zu verschenken« in Forum Liszt No. 6/2023, S. 37f. Damals hatte offenbar die Idee, die Mucksche Sammlung zum Grundstock einer Art Bibliothek der DLG zu machen, noch keine feste Gestalt angenommen.
2 Zum Tode von Helga Muck siehe den Nachruf von Gabriele M. Fischer.