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Konzerte an der Liszt-Orgel 2023

 
Die »Konzerte an der Liszt-Orgel Denstedt« starten am Karfreitag, 7. April, um 17 Uhr, in der Dorfkirche (Kirchenkreis Weimar, Ortsteil von Kromsdorf, 5 km von Weimar entfernt). Zum Auftakt spielt Michael von Hintzenstern »Via Crucis - Die 14 Stationen des Kreuzweges« in der Fassung für Orgel solo. Im Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv befindet sich eine Kopie des 1878/79 in Rom und Budapest entstandenen Werkes mit eigenhändigen Korrekturen des Komponisten. 
 
13 Veranstaltungen sind 2023 geplant. Die Palette reicht von Barock bis Avantgarde, um die vielfältigen Klangmöglichkeiten des Instrumentes zu demonstrieren. Im Mittelpunkt stehen jedoch Werke von Franz Liszt. Die Orgelklasse von Prof. Martin Sturm an der Hochschule für Musik FRANT LISZT spielt am 22. Oktober das »Konzert zu Liszts Geburtstag«, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt.
 
»Orgel & Theremin« ist das Motto eines Programms, in dem Andrew Levine (Hamburg) ein selten zu hörendes, 1920 entwickelten elektronischen Musikinstrument präsentiert, das berührungslos mit Handbewegungen gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt.
 
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Es wird um eine Kollekte für die Fortsetzung der Konzerte und Wartung der Orgel gebeten. Die Flyer liegen an den üblichen Stellen aus.
 
Die Konzertreihe wurde 1981 von Michael von Hintzenstern gegründet, um auf das wiederentdeckte Instrument mit seinen für die Musik Liszts adäquaten Klangfarben hinzuweisen und in Benefizkonzerten Gelder für die Restaurierung von Kirche und Orgel zu sammeln. Zu den ersten Sponsoren gehörte Sir Yehudi Menuhin (London)! Nach einer vollständigen Restaurierung des Gotteshauses von 1988 bis 1992 konnte im Jahr 1993 eine Generalreparatur der von den Gebrüdern Peternell erbauten Orgel (19 Register, zwei Manuale, Pedal) erfolgen, an der Franz Liszt 1860 mit seinem »legendarischen Kantor« Alexander Wilhelm Gottschalg (1827-1908) »Orgelconferenzen« und »Privatkonzerte« durchführte. Ihre Disposition stammt vom Weimarer Stadtorganisten Johann Gottlob Töpfer (1791-1870), einem der wichtigsten Orgelbautheoretiker des 19. Jahrhunderts, der einen überaus positive Abnahmebericht verfasste. 
Zum 200. Geburtstag Liszts erfolgte 2011 eine vollständige Restaurierung des Instrumentes. Seit 2012 verfügt es über eine Winddrossel, die ganz im Sinne der »ländlichen Klangexperimente« des Komponisten die Erzeugung experimenteller Klänge ermöglicht. So ist Denstedt auch ein Ort der »Zukunftsmusik«! 1988 fanden hier die 1. Tage Neuer Musik mit 22 Werken des Komponisten Karlheinz Stockhausen statt, der 1992 auch in der Dorfkirche weilte. 
 
 

Michael von Hintzenstern

 

Michael von Hintzenstern an der Lisztorgel - Foto Maik Schuck

Michael von Hintzenstern an der Liszt-Orgel Denstedt - Foto: Maik Schuck